Wenn der Keller zur Seele wird – Entrümpeln mit Mitgefühl
Kellerentrümpelungen klingen für viele wie eine körperliche, praktische Aufgabe. Dinge sortieren, Kartons schleppen, Regale leeren. Doch wer schon einmal bei einem Menschen mit Hortungsproblemen ausgemistet hat, weiß: Es geht um weit mehr als nur um Gegenstände. Es ist eine Reise durch Emotionen, Geschichten – und durch die Vergangenheit.
Warum das Ausmisten bei Hortung so herausfordernd ist
Hortungsprobleme entstehen oft nicht aus Bequemlichkeit oder Sammelleidenschaft. Vielmehr sind sie ein Ausdruck innerer Prozesse: Verlusterfahrungen, emotionale Bindungen, Kontrollbedürfnisse oder sogar Traumata. Der Keller wird zum Speicherort all dieser ungelösten Geschichten. Jeder Gegenstand hat eine Bedeutung – und ist oft eng mit Erinnerungen verknüpft.
Wer hier rücksichtslos „aufräumt“, läuft Gefahr, nicht nur Dinge zu entsorgen, sondern emotionale Wunden aufzureißen. Deshalb braucht es Fingerspitzengefühl, Geduld und Verständnis.


Entrümpelung als psychologische Begleitung
Eine gute Entrümpelung beginnt nicht mit dem Müllsack, sondern mit einem Gespräch. Mit Zuhören. Mit der Frage: Was bedeutet dir dieser Gegenstand? Was hält dich davon ab, ihn loszulassen?
Professionelle Unterstützung kann helfen, diese emotionale Last gemeinsam zu tragen. Es geht nicht darum, zu drängen, sondern Raum zu geben – für Abschied, für Entscheidungen und für neue Perspektiven.
Mit der richtigen Unterstützung gelingt es vielen Menschen, nicht nur ihren Keller zu befreien, sondern auch innerlich Ordnung und Leichtigkeit zurückzugewinnen.